Apokalypse und Postapokalypse
Wieder einen Zombie-Traum der üblen Sorte gehabt … danach ging es weiter mit Städten die sich abgegrenzt hatten und um ihr Überleben kämpften. Die Städte waren hermetisch abgeriegelt. Wer sich außerhalb der Stadt aufhielt war selber schuld.
Ich hatte irgendwann kein Bock mehr immer zu fliehen vor den „Beißern“. Ich hatte auch kein Bock mehr auf diese Art von Träume und blieb irgendwann einfach stehen. Ich rannte nicht mehr mit den anderen oder kämpfte. Ich wollte nur noch meine Ruhe und davon mal ganz abgesehen, einen Lebenswillen hatte/habe ich eh nicht mehr. Es gibt/gab für mich keinen Grund mehr zu kämpfen oder zu leben. Ich wollte nur noch sterben. Aber irgendwer war da anderer Meinung. Die Gruppe, mit der ich unterwegs war, war anders als ich dachte. Sie hielten zusammen und beschützten einander. Ich zählte mich nicht zu ihnen. Ich war kein Teil von denen. Ich war der Meinung die „Biester“ aufzuhalten und abzulenken, damit die einen Vorsprung hatten. Ich wollte einfach nur noch sterben, also blieb ich stehen, drehte mich um und sah den Pulk von Untoten entgegen, die in diese sichere Zone eingedrungen waren. Wie wußte ich nicht, es war mir auch absolut egal. Ich hatte den Kopf gesenkt, die Faust geballt, die Augen geschlossen. Wozu denn noch? Wozu noch kämpfen? Als ich die Augen wieder öffnete und den Kopf hoch, waren einige der „Kriecher“ schon ziemlich nah. Ich konnte vorwiegend Frauen erkennen, Alte und Kinder die sich mir näherten. Mir ging zwar der Arsch auf Grundeis, aber ich blieb stehen. Neben mir bzw. versetzt hinter mir hörte ich Schüsse und sah wie einige von denen wankten aber sich weiter auf mich zuschoben. Als ich einen Schritt auf sie zu machen wollte damit es schneller vorbei ist, wurde ich zurück gerissen und in die Arme von keine Ahnung wem gestoßen, mit der Anweisung mich weg zu bringen. Er war groß und hatte ein MG der neueren Generation. „Wenn du sterben willst, dann im Kampf, aber nicht so. Wir lassen keinen zurück, egal ob du zu unserer Gruppe gehörst oder nicht. – Wir reden später über deine Beweggründe, aber jetzt müssen wir zusehen das wir hier weg kommen, so lange sie noch nicht so viele sind (oder so ähnlich).“ Er hielt das MG in einer Hand und in der anderen Munition er feuerte diverse Salven ab. Während zwei mich mit sich zerrten und er den Rückzug deckte. Ich war irgendwie getroffen und deprimiert. Bis mir das Licht ausgeknipst wurde. „Selbstmörder unterstützen wir nicht. Du magst deine Gründe haben, aber wir auch die unseren. Auch wenn du dich nicht zu uns zählst, wir schon.“ Er bestellte jemanden ab, der mir ständig an der Seite kleben sollte um mich vor weiteren „unüberlegten“ Dummheiten zu schützen. Wenn ich einer von denen wäre, wäre ich genauso stumpfsinnig und keine Ahnung frei von Intelligenz, frei davon zu vertrauen. Ich hätte vermutlich noch nicht mal ein eigenes Bewußtsein. Mich würde es gar nicht mehr geben. Ich wäre nur noch was auch immer. Das war mir lieber, als diesen Horror in vielerlei Hinsicht noch weiter ertragen zu müssen. Niemand würde mich mehr verraten, in den Rücken fallen oder so tief verletzen, daß ich damit nicht klar komme. Ich wurde irgendwann kurz wach, bin dann aber wieder eingeschlafen und träumte eine Zeit weiter.
In der Sicherheitszone (sah aus wie eine Mischung aus Bielefeld und keine Ahnung was noch für eine Stadt) schwebte ständig die Panik vor den „Kriechern“.
Jeder der rein wollte, wurde gründlich untersucht. Das Schlimmste jedoch schien vorbei zu sein. Diese Zonen erinnerten mehr an ein Moloch/Slum, wo man zwar äußerlich für Sicherheit sorgte, aber innen sich den Bewohnern selber überließ und sich nicht weiter darum kümmerte, was da drin vor sich ging. Die Überlebenden und nicht Infizierten waren eigentlich nichts weiter als Vieh. Sie waren zwar nicht infiziert, aber lebten in den schlimmsten Verhältnissen die man sich vorstellen kann, oder auch nicht. Mitten drin, war ich. Ich saß in einer Straba keine Ahnung wohin. Ich erinnerte mich daran, daß ich mich um irgendwas kümmern sollte/wollte, weil ich wußte wo was auch immer zu kriegen war.
Dinge zu organisieren erforderte manchmal etwas mehr. Geld hatte keinerlei Bedeutung mehr, für niemanden. Man tauschte gegen das was man selber brauchte. Ich mußte für jemanden etwas besorgen und mußte dabei auch etwas tun, was mir nicht leicht fiel. Es wurde jedoch dringend benötigt. Jene Person, mit der ich verhandeln mußte, hatte schon lange Interesse an mir … Ich … bot mich an bzw. meinen Körper. Ich schmeckte die Galle in meinem Hals. Was sollte ich sonst tun? Es gab nichts was er/sie sonst wollte. Jene Person blieb stehen und sah mich an. Vorherige Verhandlungen waren gescheitert, also hatte ich nur die bittere Option. „Das würdest du tun? Du würdest mir deinen Körper geben?“ Ich wandte mein Gesicht ab. Er/sie schien zu lächeln, es war ein seltsames Lächeln, ein abartiges. „Und was willst du dafür haben?“ „Alles was gefordert ist. Denk daran …“ „Du mußt mir nicht sagen, was du dafür gibst. Das ist mehr wert als alles was ihr fordert. Dafür bekommt ihr sogar mehr, als ihr gefordert habt. Ich habe lange auf den Moment gewartet. Sehr lange und ich werde jede einzelne Minute davon auskosten.“ Er/sie gab Anweisungen. Jemand trat von hinten an mich heran und legte mir Handschellen um. „Ich will nicht, das du es dir plötzlich anders überlegst und mit dem Erhalt der Ware für deine Leute ohne zu bezahlen einfach verschwindest.“ Als ich sagte, ich würde mich darum kümmern, wußte ich nicht wie weit ich gehen mußte. Mir war mehr als Elend zumute. Und wieder wollte ich nur noch sterben. Alles erschien mir angesichts des Preises, den ich bezahlen mußte nur noch sinnloser. Die ganze Welt auf der ich lebte, war sinnlos/bedeutungslos geworden. Mein Körper war nur ein Vehikel, nichts mehr. Bedeutung hatte er für mich nicht mehr wirklich. Aus dem Tief war ich nie heraus gekommen. Man hatte ich mich schon vor dem Ausbruch zerstört und einen Teil von mir getötet. Was machte das also noch?
Wer auch immer das war, hielt in seiner Bewegung inne, drehte sich abrupt um und sah mich prüfend an. „Warte.“ Der, der hinter mir war blieb hinter mir stehen. „Mach sie wieder los.“ Zu mir gewandt: „Dein Stolz, deine Ehre alles scheint wie ausgelöscht zu sein. Mir macht es mehr Spaß, wenn du voller Stolz bist und ich dich erobern muß. So aber, macht es mir keinen Spaß. Du bietest mir keinen Reiz, keinen Widerstand. Du würdest dich mir hingeben und es über dich ergehen lassen, was auch immer ich mit dir vor hätte. Nein, so will ich dich nicht. So leer und gebrochen, so traurig. Wo ist dein Biß? Dein Kampfeswille?“ (Den Abfluß runter gespült von jemanden, der mir eigentlich sehr wichtig ist.), dachte ich. „Wo bist DU? Du würdest dich mir nie freiwillig anbieten.“ „Gestorben. Schon vor langer Zeit.“ „Irgendwann wirst du den Preis für das was ihr bekommt bezahlen, aber nicht heute, und nicht so. Ich vertraue dir, denn ich weiß, das du ehrlich bist und deine Schulden immer begleichst, wenn auch nicht heute oder morgen, aber du wirst sie begleichen – und ich kann warten. Aber komme nicht auf die Idee dich so einfach davon zu stehlen und dein Leben ein Ende zu setzen. Ich werde dir jemanden zur Seite stellen, damit du unsere Abmachung einhälst. Bis zu dem Tag, wo du zu mir kommst und die Schulden begleichst, werde ich deiner Gruppe helfen und sie mit allem versorgen was sie benötigen, auch die Kinder beschützen. Du tätest gut daran, den, den ich dir zur Seite stelle, damit er dich bewacht und auf dich aufpaßt nicht abzuhängen. Aber du bist eine Frau mit Ehre und darauf zähle ich. Ich vertraue dir, das du dich an unsere Abmachung hälst. – Und keine Sorge, es wird kein Mann sein, denn ich zu deiner Überwachung abstelle. Wir wollen doch nicht, das er dir erliegt und auf irgendwelche Dummheiten kommt?“ Ich schwieg. „Nein, das wollen wir nicht.“ antwortete diese Person für mich. „Von jetzt an, steht ihr unter meinem Schutz.“ Wer auch immer sie war, ging zu jemanden. „Es wäre auch besser, du würdest dem Anführer deiner Gruppe nichts von unserer Abmachung erzählen. Wie ich gehört habe, kann er äußerst jähzornig werden und scheint wenig Verständnis zu haben – vor allem wenn es um dich geht.“ Er/sie stand auf einmal vor mir und hob mit einer Hand meinen Kopf an. „Nein, so will ich dich wirklich nicht. Du warst mal stark, mich würde wirklich interessieren, was dich so geschafft hat, aber diese Frage wirst du mir mit Sicherheit nicht beantworten, schade. – Ich werde warten, auf den Tag wo du den Preis bezahlst und deinen Teil unserer Abmachung erfüllst. Und jetzt geht, sonst schickt er noch jemanden um dich zu suchen, weil er glaubt dir sei irgendwas geschehen. Da versteht er ja keinen Spaß. Und einen rachsüchtigen Mann brauche ich nicht.“ Er/sie sah die Person durchdringend an, die er/sie mir zur Seite stellte. „Und du bist mir für sie verantwortlich. Du trägst dafür Sorge, das sie ihren Lebenswillen und die Lebensfreude zurück erhält die wohl irgendwer zerstört hat. Jemand der sie wohl nicht zu schätzen weiß.“ (Du weißt überhaupt nichts. Ich werde sie nicht verraten, nicht wie sie mich.) „Loyal, obwohl dir jemand offensichtlich … nun denn. Die Zeit wird es zeigen, auch ob du deinen Biß wieder bekommst. Bis dahin warte ich ab. Gehabt euch wohl. Wenn was ist, du weißt wo du mich findest.“
Ich hatte mich von allem zurück gezogen, aber wenn man mich brauchte war ich da und half. Aber dieses Mal … wünschte ich, man hätte mir ein Messer ins Herz gestoßen und mich sterben lassen. Ich kehrte mit einem gut gefüllten Rucksack auf dem Rücken und meiner Bewachung zurück. Als mich der Anführer der Gruppe fragte, was dafür gefordert wurde, schwieg ich. Er wat jedoch sehr beharrlich und malte sich selber aus, was der Preis war und das er das nicht annehmen wollte. Worauf ich ihn auf die anderen aufmerksam machte und das es nicht um seinen Stolz oder meinen ginge, sondern darum, was für die Gruppe – vor allem die Kinder – das Beste sei. Er war verhalten wütend. Er unterdrückte seine Wut und murmelte, das er gewußt hätte, das er/sie nur auf diese Gelegenheit gewartet hätte. Jene Person hätte es ihm schließlich ins Gesicht gesagt, weswegen er es auch ungern sah, daß ich zu den Verhandlungen gefahren war. Jene Person hatte im gesagt, das der Tag kommen würde und er nichts dagegen tun könne, nicht, wenn ich mich dazu entscheide.
Ich erinnere mich auch dunkel, das sie da war, aber wieder einmal (wie vor ungefähr 2 Tagen) kann ich mich nicht erinnern was sie von mir wollte. Ich war auch nicht mehr in der Lage ihr Gehör oder ähnliches zu schenken. Sie zu sehen reichte aus um … den Schmerz, den sie verursacht hat wieder hervor zu rufen, den Schmerz, den ich seit Tagen versuche in Griff zu kriegen. Ich weiß nicht, was sie wollte, aber ich weiß, das sie … mich in eine sehr tiefe Krise gestürzt hat. Es tat einfach nur weh sie zu sehen, und sie tat so, als sie nicht gewesen. Ich konnte ihr nicht ins Gesicht sehen. Mir war das einfach zu viel. Ich glaube sie fragte mich was los sei, aber ich schwieg. Ich kann das alles nicht verarbeiten. Mein Kopf verweigert mir die Zusammenarbeit und die Aufnahme dessen. Er weigert sich, das was mir über sie zugetragen wurde aufzunehmen oder kann es nicht aufnehmen, als würde irgendwas meinen Kopf daran hindern. Krise ist da, fertig.