Zombies und eine geplatzte Hochzeit
Dann
gab es da noch die Zombies, Halbzombies – solche die zwar gebissen,
infiziert worden waren, aber nicht zu Untoten wurden (noch nicht) und
die Normalen. Tagsüber die Normalen, Nachts die Zombies. Wer dann
noch außerhalb seines gesicherten Wohnblocks herum lief … galt als
„Frischfutter“, es sei denn er war gerade vor der Tür, dann
wurde natürlich geholfen. Na ja, und ich mal wieder mitten drin und
kein Plan von nichts. Ich stand an einem Absatz einer hölzernen
Treppe und war der Meinung, daß ich da vollkommen falsch war. Daß
das nicht richtig war. Das die ganze Sache so schwer werden würde
=.=. Sicher, es war nicht einfach, aber muß es ausgerechnet schon
wieder Zombies sein? Auch wenn es dieses Mal ein wenig „gesitteter“
zu ging. Zombies blieben Zombies, egal wie man sie drehte und
wendete. Ein paar der wenigen Exemplare schlurften „ächzend“ vor
der Tür herum und ich beobachtete die alarmiert. Jemand trat hinter
mich und meinte, das ich mir keine Sorgen machen solle. Sie seien
darauf trainiert worden, nicht in die Wohnblöcke einzudringen. „Sie
haben zwar keinen Verstand und auch keine Vernunft, aber scheinbar
sind sie doch irgendwie lernfähig.“ „Aber das ...“ „Ja ja,
ich weiß, ich kenne deinen Ausspruch schon.“ Er ging an mir vorbei
und hob einen Arm. „Das waren mal Menschen. Die Betonung Herrin,
liegt auf waren. Es gibt keine Chance mehr die da zu kurieren und
selbst wenn, müßtest du jeden der in einem sehr verfaulten Körper
herumläuft töten, was wir so oder so schon zur Genüge tun. Die
einzigen für die eine Heilung bestünde, wären die, die noch nicht
zu Untoten mutiert sind.“ Er ging den schmalen Flur zu einem
offenstehendem Raum entlang. „Was ist jetzt? Kommst du? Wir wollen
gleich los. Wie ich dich kenne hast du noch nicht mal was gegessen.“
Er sah zu mir. „Wie keine Antwort?“ Er schüttelte den Kopf. „Das
man auch immer auf dich achten mußt, das du auch ja etwas ißt.
Glaub mir, sie wird mich köpfen wenn dir irgendwas passiert.“ Ich
folgte ihm mit einem Blick, einem sehr unbehaglichen Blick auf das …
das Ding das da zaudernd vor der Tür schwankte. Ich stieg die Treppe
runter und trat auf den Gang. In dem Moment keine Ahnung. Folgen
konnte ich nicht wirklich. Es war ein heilloses Durcheinander. Ich
spürte einen Biß auf/an meinem Arm und irgendwas an meiner rechten
Halsseite. Ich roch den fauligen Atem und so diverses anderes, was
ich aber nicht wirklich näher herausfinden wollte. Der Kerl der an
mir vorbei gegangen war und einige andere versuchten das Ding drohend
und fluchend von mir zu lösen. Eine Frau oder ein junges Mädchen –
keine Ahnung, das wechselte ständig. Mal hatte ich ein Kind, mal
eine junge Frau vor mir. Schließlich löste man das Ding von mir und
schoß ihm in den Kopf während man ihn gleichzeitig oder leicht
verzögert köpfte. Mir drehte sich der Magen um. Ich wurde in die
Küche oder was auch immer das war gebracht. Sofort kam eine andere
Frau so um die 30/40 mit schwarzer Tasche. Ich war viel zu benommen
um zu begreifen was da eigentlich los war, aber mir war klar, daß
irgendwas passieren mußte und, daß es unbedingt MICH treffen mußte.
Mit dem wohin auch hatte sich erledigt. Ich stand unter Schock und
anschließend für einige Tage unter Hausarrest und Beobachtung.
Ich
war geknickt und die Diskussion über die Untoten in dem „Wohngebiet“
wurde neu diskutiert. Sicher, sie waren irgendwo Lebewesen, aber ohne
Vernunft, Verstand. Da war nur ja keine Ahnung – Instinkt? Also wie
ein Raubtier. Ein künstlich von Menschen … Wiesenschaftlern
geschaffenes Raubtier. Sie berieten ohne mich. Ich glaube, eine die
infiziert worden war, bei der brach der Virus plötzlich aus, womit
ich nicht gerechnet hatte, da sie kurz vorher noch ganz normal mit
mir gesprochen hatte bevor sie mich angefallen hatte. Es war
irgendwie immer ein Risiko mit „Halb Zombies“ zusammen zu leben.
Es gab keine Vorwarnung, oder sie hatte sie kaschiert. Ich weiß es
nicht. Ja, ich glaube es war genau so. Das Mädel war aus dem Raum
gekommen der neben der Küche oder was auch immer lag. Es schien eine
Art Wohnraum oder so zu sein. Sie sah mich und rief mich. Ich war zu
ihr gegangen. Sie bedankte sich bei mir für die gute Behandlung, und
daß es ein Infizierte nicht immer leicht habe und man ihnen
mißtrauen und sie isolieren würde. „Die Gefahr bei euch ist nun
mal groß, das der Virus bei euch jederzeit ausbricht.“ Ich hatte
mich ihr gerade mit dem Rücken zugewandt … da wurde es auch schon
turbulent. Der dunkelhaarige fluchte wirklich übel und fauchte,
knurrte einen von den beiden oder beide an mich loszulassen sonst
könnten sie etwas erleben und das sein Kopf dafür rollen würde.
Oben
auf dem Gang, saß ich mehr als geknickt auf einem einfachen
Holzstuhl. Ein um die 20 Jahre alter junger Mann kam aus einem Raum
und sah mich an. „Hast du etwas zu rauchen für mich?“ Er hielt
mir wortlos seine Packung Tabak hin. „Dann hat es dich also auch
erwischt?“ Ich drehte mir eine und wollte ihm den Tabak zurück
geben. Er schüttelte den Kopf. „Behalt ihn ruhig. Wollte eh gleich
neuen holen.“ Er setzte sich neben mir auf den hölzernen Boden.
„Wer paßt auf dich auf?“ Ich sagte einen Namen. „Du kannst
einem Leid tun. Er soll ja nicht gerade ...“ „Was soll er nicht?“
knurrte es hinter ihm. Er erhob sich und wirkte verlegen. „Nicht
gerade der freundlichste sein?“ „Mach das du weg kommst, oder ich
mach dir Beine.“ Er zögerte, dann hatte er es eilig die Treppen
runter zu kommen. „So machst du dir keine Freunde, wenn du die
Leute immer wieder einschüchterst und sie von mir wegdrängst.“
„Weißt du, nicht jeder sagt, das er gebissen wurde und infiziert
ist. Wie schnell es sich ändern kannst, das hast du eben selber
erlebt. Deswegen will ich nicht, das dir jemand zu nahe kommt, der
vorher nicht überprüft wurde. Ich bin es, der dafür gerade stehen
muß und dessen Kopf rollen wird, wenn du – wenn du dich …“
„Wenn ich zu einer Untoten werde?“ Er wirkte seltsam. Ich glaube
er war niedergeschlagen, zerknirscht oder machte sie Vorwürfe. Keine
Ahnung. Er sah vor sich auf den Boden. „Deine Herrin wird mir den
Kopf vom Hals trennen, weil ich nicht aufgepaßt habe.“ Ich sah ihn
von der Seite an. „Wieso sollte sie das tun?“ „Weil du wichtig
bist. Wenn dir irgendwas passiert …“ Er richtete sich auf und sah
mich an. „Sie hat mir gesagt, das dir nichts geschehen darf. (Wer
ist sie?) Sollte dir etwas geschehen, würde mein Kopf rollen. Ich
brauche diesen Job. Ich weiß, wie es denen ergeht, die bei dem
Schutz deiner Person versagt haben. Ich will nicht, daß es mir
genauso ergeht. – Wir warten jetzt am Besten einfach die nächsten
Tage ab. Ich weiß nur nicht, wie ich ihr das erklären soll.“ „Das
werde dann wohl ich machen. Wir wissen alle wie unberechenbar
Infizierte sind, bei denen der Virus noch nicht aktiv ist. Damit
konnte keiner rechnen.“ „Aber dann ...“ „Ich komme mit ihr
schon klar. Es ist besser, als wenn du für etwas wofür du nichts
kannst vor die Tür gesetzt wirst. – Ich wußte gar nicht, das sie
so …“ „Sie ist eifersüchtig.“ Ich hob überrascht den Kopf
und sah ihn von der Seite an. „Sie ist auf jeden eifersüchtig mit
dem zu vertraut bist.“ „Wieso? Das ergibt keinen Sinn? Sie weiß
doch, das ich ihr treu und loyal gegenüber bin.“ „Trotzdem ist
sie eifersüchtig und wacht mit Argusaugen über dich und jeden, der
in deiner Nähe ist. Jeder der eine potentielle Gefahr für dich,
aber eigentlich für sie ist, wird aus deinem Umfeld entfernt.“ Ich
erhob mich. „Das ist Schwachsinn! So etwas würde sie nie tun. Ich
bin ihr Eigentum, ihr Besitz ja, und jeder der mit mir zu tun hat,
weiß das. Sie würde nie derart in mein Leben eingreifen.“ „Bist
du dir da sicher?“ Er erhob sich ebenfalls. „Bist du dir da so
sicher?“ Ich erwiderte seinen Blick. „Ja. Das bin ich. Sie wird
ihre Gründe haben und sie will mich beschützen.“ Er trat auf mich
zu und umfaßte mich an beiden Oberarmen, was mir sehr mißfiel. „Sie
isoliert dich, Stück für Stück von den deinen. Merkst und siehst
du das denn nicht? Nach und nach verschwinden immer mehr deiner
Leute. Sie will dich ganz alleine für sich.“ Ich machte mich los,
auch weil er den Bereich erwischt hatte, wo ich gebissen worden war
und schlug ihm ins Gesicht. „Niemand darf mich anrühren! NIEMAND!“
Er wurde bleich und trat ein paar Schritte zurück. „Es tut mir
leid … ich wollte nur …“ „Was sie macht, ergibt nicht immer
Sinn, vor allem für mich nicht, aber es hat seinen Grund. Ich
vertraue und traue ihr, auch wenn ich oftmals nicht verstehe was sie
da wieso tut. Aber genau das macht sie für mich interessant. Sie
fordert mich auf eine Weise wie ich es brauche.“ „Aber …“
„Dann will sie mich eben ganz für sich. Was spricht dagegen? Sie
wird schon merken, wenn sie mich zu sehr einzwängt und das sehr
schmerzhaft. Denn dann neige ich dazu mir gewaltsam Platz zu
verschaffen, ohne Rücksicht auf Verluste und das weiß sie. Sie hat
es schon einige Male erlebt und auch schon die ein oder andere
Verletzung davon getragen. Ich weiß, wie sie ist. Ich kenne sie
schon ein wenig länger. – Für dich mag es nach Gefahr oder
Isolation aussehen, aber ich weiß mehr als es den Anschein hat und
ich weiß, daß es im Moment besser so ist – für sie wie für
mich. Deswegen sucht sie auch eine alternative Leibwache für mich.
Jemanden, auf den wir beide uns verlassen können, aber auch jemand
der seinen eigenen Kopf hat und nicht nur blind Befehlen befolgt,
denn davon gibt es schon genügend auf dieser Welt.“ Ich zog mich
in mein Quartier zurück. Blieb kurz stehen, öffnete die Tür noch
mal, schob meinen Kopf raus und meinte, das das besser unter uns
bleiben würde daß ich gebissen wurde. „Da ich nicht infiziert
werden kann und meine Wunden schnell heilen, wird ihr das nicht
auffallen.“ Er sah mich an. „Ich weiß nicht, ob ich das machen
kann.“ „Sicher.“ Ich zog meinen Kopf wieder zurück und schloß
die Tür. Etwas ernster sah ich wieder aus dem Fenster. (Denn wenn
sie es erfährt, läßt sie mich erst einmal nicht mehr auf „Tour“
gehen. Sie würde mich wohl liebend gerne in Watte einwickeln.) Ich
legte mich auf das Bett und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
(Watte wäre vielleicht manchmal gar nicht so schlecht.) Ich schlief
ein.
Dann
war ich in dem Raum wo die Frau vermutlich eine Ärztin die Wunden
untersuchte. Sie stellte überrascht fest, das die Verletzungen
schnell heilten. Ich sagte sehr zögerlich und leise, daß es daran
liege, daß ich immun sei. Sie sah mich an. Dann beugte sie sich zu
mir runter. „Es bleibt bei mir, keine Sorge, aber trotzdem hätte
ich gerne eine Probe deines Blutes. Vielleicht gibt es dadurch neue
Möglichkeiten für eine Heilung.“ Ich nickte nur kurz. Sie
verstand wieso ich verschwiegen hatte, daß ich immun war.
Dann
war da noch eine geplatzte Hochzeit, ein zu 3% bezahltes Kleid für
muskulösere Oberarme als die der Braut. Der Bräutigam war in einem
„Klopfer“ Verein, was auch immer das war/ist. Die Braut war am
Boden zerstört. Ich überredete sie dennoch, zu feiern schließlich
war alles bezahlt und das Essen würde später weggeworfen werden …
Also schlug ich ihr etwas vor, womit sie einverstanden war. Die Feier
fand in einem Hotel statt, dessen Personal ihr zur Verfügung stand
(glaube, daß es Hotelpersonal war, könnte auch Catering gewesen
sein). Das Logistische und ein Teil der restlichen Planung übernahm
ich. Ich glaube, das war die erste geplatzte Hochzeit die trotzdem
gefeiert wurde. Die Braut war so um die 20/25 hatte langes
hellbraunes Haar und war schlank. Mit dem Bräutigam hatte sie
eigentlich nicht viel gemein. Es hatte sich draußen noch einiges
mehr ergeben, was sie über ihren … nicht mehr Ehemann erfuhr und
sie dann doch froh war, das er sie hat sitzen lassen. Demnach war sie
nicht sein Ideal, auch weil sie kein „Klopfer“ (was zum Henker
ist das?) war, keine Motorräder mochte und auch sonst war es ein
wenig seltsam. Wieso er sie dann hatte heiraten wollen, war mir
schleierhaft. Vor dem Hotel war ein Springbrunnen und ich hatte ein
mieses Gefühl, auch weil es leer wirkte. Ich sorgte für einen
kürzeren Weg um zu bedienen, aber auch um noch einen alternativen
Fluchtweg zu haben … Mir war wirklich nicht wohl und da ich ja
schon weiß, ahnte ich, das das vorher mit den Zombies nicht alles
war/sein konnte. Meine bisherige Erfahrung hat mich das jedenfalls
gelehrt, aber bevor es eine weitere Invasion der Untoten gab, wurde
ich endgültig wach und entschied mich mein „Glück“ nicht weiter
zu strapazieren. So schön ruhig war es … ohne die … Ich habe sie
– ganz ehrlich – nicht vermißt! Und ich kann auch
dankend auf sie verzichten.
Trotzdem, wüßte ich gerne, wieso ich immer wieder
– in regelmäßigen Abständen
– von diesen Biestern ... nein, das kann ich schon nicht mehr
„
träumen" nennen. Belästigt werde trifft es da sehr genau. Keine Ahnung, aber mich nervt und langweilt es, aber auf der anderen Seite: wenn es Spaß macht? *gähn*
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